Wir nehmen traurig Abschied von Toni Schmid.
In Gedenken an Toni Schmid – ein Licht für andere
Am 7. Juni 2025 ist Toni Schmid im Alter von 94 Jahren in Schüpfheim friedlich verstorben. Geboren wurde er am 24. August 1930 in Sörenberg – von dort aus führte ihn sein Lebensweg bis nach Kolumbien, wo er über viele Jahre hinweg segensreich wirkte und ein unverzichtbarer Teil unseres Projekts wurde.
1979 reiste Toni Schmid gemeinsam mit Emma Arnold im Auftrag der Missionsgesellschaft Bethlehem Immensee nach Kolumbien. Die ersten fünf Jahre verbrachten sie in San Carlos, wo sie sich intensiv für die lokale Bevölkerung engagierten.
Nach einem Zwischenaufenthalt in Luzern, wo Toni in der Pfarrei St. Johannes tätig war, verspürte er den starken Wunsch, ein weiteres Mal nach Kolumbien zurückzukehren. 1995, nach seiner Pensionierung, wurde dieser Wunsch Wirklichkeit: Emma bat ihn, nochmals zu kommen – mit einem Ziel vor Augen: den Bau einer Sekundarschule im damals neu gegründeten Projekt in El Carmen de Bolívar.
Doch noch ehe er mit dem Bau beginnen konnte, suchten rund 3000 Menschen, die vor den Paramilitärs und Militärs geflüchtet waren, bei Emma und Toni Schutz. Und so wurde aus dem Schulprojekt viel mehr: Toni baute ein Dorf mit 300 Hütten für die Geflüchteten – einfache Behausungen aus Holz mit Blechdach, die bis heute im Barrio Nariño stehen. Aus einer kleinen Schule wurde ein Ort der Hoffnung für über 1000 Kinder. Toni pflanzte Palmen, hielt Messen, war Seelsorger und Bauleiter zugleich.
Einmal sagte er: „Wenn jemand fragte, wo der Padre Suizo wohnt, sagten die Leute jeweils: im grünen Quartier, dort wo die Bäume wachsen.“ – ein Bild, das sich tief eingeprägt hat.
Doch der Krieg holte auch El Carmen immer wieder ein. Menschen wurden verschleppt oder getötet. Toni selbst musste mehrfach fliehen. Die Erinnerungen an diese Zeit sind schmerzlich – oft hielt er beim Erzählen inne, blickte aus dem Fenster, schloss die Augen, atmete tief. „Ich habe viel Grauen und Elend gesehen,“ sagte er einmal. Als letzter Europäer in der Kriegszone spürte er schließlich, dass er nichts mehr für die Menschen ausrichten konnte – der Schlaf wich, die Sorge blieb.
Und dennoch: Toni blieb verbunden – durch seine jährlichen Besuche zwischen 2001 und 2014, durch Briefe und das Internet. Auch aus der Ferne begleitete er das Projekt, das weiter unter der Leitung von Emma Arnold wächst und gedeiht. Er war ein Brückenbauer: Viele treue Spender*innen fanden durch ihn zu uns – und sind uns bis heute verbunden.
Toni baute nicht nur in Kolumbien: Auch in Sörenberg setzte er Zeichen – neben seinem alten Käsespeicher wuchs eine Allee aus einheimischen Bäumen. Wer in Sörenberg fragt, wo der pensionierte Pfarrer wohnt, bekommt die gleiche Antwort wie in El Carmen: „Dort, wo die Bäume wachsen.“
Toni Schmid hat drei Schulgebäude, Regenwasserzisternen und sanitäre Anlagen mit Toiletten und Duschen gebaut – vieles davon ist bis heute in Betrieb. Noch wichtiger war sein Geist: sein Glaube, sein Mut, seine Liebe zu den Menschen. Ganz El Carmen kannte den „Padre Antonio“, viele Kinder tragen heute seinen Namen.
Im Namen der Emma Arnold – Stiftung Hoffnungsbaum:
Emma Arnold, Regina Lischer und Stephan Egloff – die Toni alle persönlich kannten – sprechen der Trauerfamilie, allen Angehörigen und Freunden ihr tief empfundenes Beileid aus.
Toni Schmid hat Spuren hinterlassen – in Kolumbien, in der Schweiz und in den Herzen vieler Menschen. Möge sein Licht weiterleuchten. Danke Toni!
Spendenkonto:
Emma Arnold - Stiftung Hoffnungsbaum
Im Weingärtli 8
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