Weihnachte 2017

Die Kirche ist wieder weihnachtlich mit viel Liebe geschmückt


Brief von Emma Arnold Juni 2017

Liebe Freunde des Hoffnungsbaums                                                                                                                 Juni 2017

 

Heute gelange ich mit einem Hilferuf an Sie.

Seit Beginn dieses Jahres sind wir um unser Bildungsprojekt besorgt, es fehlen uns die finanziellen Mittel. Der Beitrag des Staates lässt noch auf sich warten, daher mussten wir die laufenden Kosten vom Spendenkonto übernehmen. Wir hoffen aber, dass der Staat das zugesicherte Geld bald überweist.

Daneben bezahlen wir aus dem Hoffnungsbaumkonto die Mittagessen für zirka 730 Personen  (640 Schüler, Angestellte, Köchinnen, Bauern, Kranke und alte Leute ). Zum Beispiel kostet ein Sack Reis (50kg) 38.- Fr., ein Sack Linsen  (50kg) 100.- Fr., Fleisch kommt nur selten auf den Tisch. Während früher der Staat einen Beitrag an die Mittagessen geleistet hat, gibt es seit letztem Jahr keine Unterstützung mehr.

Nach wie vor bitten viele Kranke um unsere Hilfe. Sie können sich einen Arztbesuch, Untersuchungen durch Spezialisten, notwendige Medikamente nicht leisten. Diese Krankenkosten verschlingen viel Geld .

Zweimal im Jahr fallen Ausgaben an für ehemalige Schüler, die ein Fernstudium an einer Universität absolvieren. Wir unterstützen 12 Studierende, die im Durchschnitt zirka  1500.- Fr. kosten im Jahr. Als Gegenleistung arbeiten sie in der Pfarrei und in der Schule.

Auf dem Hoffnungsbaumkonto in Altdorf sind momentan noch ca. 50’000 Fr., die für die Monate Juli und August knapp die Kosten decken.

Also, wir sind wieder einmal in Not.

Für jede Hilfe und Unterstützung danken wir von Herzen. Es ist sehr schwer, dem Notleidenden NEIN zu sagen und ihn nach Hause zu schicken, ohne ihm helfen zu können. Ihnen aber kann ich versichern, dass jeder gespendete Franken bei mir ankommt. Spesen und Porti sind gesponsert.

 

Von Ende Juli bis Ende Oktober bin ich wieder auf Heimaturlaub. Viele Spenderinnen und Spender  werden von mir hören oder mich sehen.

 

Herzliche Grüsse an alle

Emma Cecilia Arnold, la Seño Emmi

 

 


Briefe von Emma Arnold

Rundbrief zu Weihnachten 2016


22. Dezember

Emmi mit Sara auf den Armen.

Sara lebt nun schon seit einigen Wochen bei Emmi und es geht der Kleinen bedeutend besser, sie hat an Gewicht zugelegt und saugt die neuen Erfahrungen auf.

 

 

 

Und sie fanden keinen Platz

in der Herberge....

Die Familie von William und Graciela haben bei Emmi eine Bleibe und ein Zuhause gefunden.

Familienfoto      (Hier ist die kleine Sara noch sehr schwach und fehlernährt auf den Armen von ihrem Vater William)


Rundbrief zu Weihnachten 2016

El Carmen de Bolívar, 29 de noviembre 2016

Liebe Freunde, Spenderinnen und Spender

 

Ihnen allen möchte ich auch im Namen unserer Leute in El Carmen de Bolívar, Kolumbien, herzlich danken für die Unterstützung während des vergangenen Jahres.

Es war ein gutes Jahr im Hinblick auf all das, was wir dank der Spenden aus der Schweiz erreichen konnten:

650 Kinder, sowie viele bedürftige Erwachsene und Kranke erhalten täglich ein Mittagessen. Kranken ermöglichen wir medizinische Unterstützung und jungen Menschen eine Weiterbildung. Auch Soforthilfe ist immer wieder dringend nötig.

 

Am 6. August 2016 wurde unsere Arbeit und mein langjähriger Einsatz bei den

Ärmsten in El Carmen de Bolívar vom Bürgermeister mit dem Titel Ehrenbürgerin ausgezeichnet.

 

Weihnachten -  und sie fanden keinen Platz in der Herberge….

Ich möchte Ihnen die Geschichte von Cristian und seiner Familie erzählen.

 

Cristian, ein gewitzter Junge, klein und schmächtig, ja mager, erscheint in der Küche unseres Landgutes in Santafe und bittet um  “Comida” (Essen). Der gut sechsjährige Junge  wohnt mit seinen Eltern und zwei kleinen Schwestern im halb zerfallenen und seit zwanzig Jahren verlassenen Schulhaus. Das kann ja nicht sein, denke ich, dass das staatliche Institut für Familienhilfe eine Familie an diesen abgelegenen und verlorenen Ort ohne Licht und Wasser schickt. Das muss ich mir ansehen.

Ich treffe  eine schlanke Frau an. Sie ist barfuss und seit einer erlittenen Kinderlähmung an der linken Hand und am linken Fuss behindert. Sie schaut mich und meine Begleiter verstört an. Graciela Soto Florez heisst sie, ihr Mann ist William Romero. Er arbeitet gerade bei einem Nachbarn. Das kann er hin und wieder. Graciela trägt die zweijährige Dayana im Arm, unterernährt und schmutzig. Barfüssig und ebenso schmutzig und ausgehungert blickt uns Maria Teresa an. Sie ist gut drei Jahre alt. Mit einem Kübel in der Hand springt Cristian zum entfernten Teich,  um Wasser zum Trinken und Kochen zu holen. Das ist  nicht ungefährlich.

 

Wie kommt ihr denn hierher? frage ich.

Graciela erzählt:     

Unser  Haus im Süden wurde angezündet und wir flohen zu unseren Verwandten nach El Carmen.  Das staatliche Familieninstitut hat uns dann hierher gefahren, denn es gab nirgends eine Bleibe für uns. Zudem haben sie mir die 9 Monate alte Sara weggenommen und sie einer Pflegemutter gegeben. Der vierjährige Juan ist bei seinem Onkel.  Wir suchten Hilfe im Familieninstitut. Das ist jetzt  die Hilfe: hier haben wir nichts, es fehlt uns an allem. Für die Verantwortlichen ist der Weg zu uns zu weit und zu mühsam. Im Moment haben sie weder Lebensmittel, noch freie Wohnungen zur Verfügung. Wir könnten uns einschreiben lassen, um Hilfe zu erhalten.

Wenn es Hilfe gibt, wird dies in El Carmen im Familieninstitut angezeigt. Doch weder William noch ich können lesen und schreiben, und bis nach El Carmen ist es sehr weit zu Fuss sogar auch mit dem Esel.  Zudem müssten die Kinder lange Zeit allein bleiben.

 

So was darf es doch nicht geben, dachte ich. Der Hoffnungsbaum muss sich dieser Familie annehmen damit sie sich erholen kann.

 

In Vida Tranquila, in der Nähe unserer Pfarrei, steht ein Häuschen leer. Der Vater kann auf unserem Landgut in Santafe arbeiten, wo wir eben einen grossen Wassersammler, einen Pozo, reinigen müssen. Eine harte Arbeit. Der tiefe Teich wurde vor 15 Jahren mit einem Bagger ausgehoben. Jetzt gilt es, in der Mitte den angehäuften Schlamm wegzuschaffen. Diesmal mit Schaufeln, Pickeln und zuletzt von Hand. William sagte: Das macht mir nichts aus, von Hand meinen Kübel mit Schlamm zu füllen, und selbst wenn ich ihn mit dem Mund herausnehmen  müsste, würde ich dies für meine Kinder tun.

 

Zwei Wochen später holten wir die Familie samt ihren wenigen Habseligkeiten und brachten sie nach Vida Tranquila. Dort wohnt sie jetzt. Bald kommen auch die Kinder Juan und Sara wieder heim.

 

Am Sonntag kommt Graciela mit all ihren Kindern sauber und schön angezogen zu uns in die Kirche, wenn auch ziemlich spät. Doch dies stört weder den Herrgott noch uns. Die beiden Buben springen durchs Mittelschiff zu meinen Leuten und mir und schmiegen sich eine Weile an uns.

Wir hoffen, dass es langsam aufwärts geht mit Gracielas und Williams Familie, und dass sie sich alle bald angenommen, aufgehoben und geliebt fühlen und das Geschick ihres Lebens selbst in die Hand nehmen können.

 

Ihnen allen,  liebe Spenderinnen und Spender, wünsche ich von Herzen ein frohes,

gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, glückliches Neues Jahr.

Ich bin dankbar, wenn ich auch weiterhin auf Ihre Unterstützung zählen darf.

 

Herzliche Grüsse aus dem Frieden suchenden Kolumbien.

 

 

                                                                                                         Emma Arnold

 


                                                                                         Emma Arnold-Stiftung Hoffnungsbaum

                                                                                                                                                         D. Felber, PF 315, 6460 Altdorf

                                                                                                       Altdorf, 7. Juli 2016

 

Liebe Spenderinnen und Spender

 

Von Emma Arnold erhielten wir die erfreuliche Nachricht, dass nach fast zwei Jahren Trockenheit endlich genügend Regen fiel, sodass die Natur sich wieder erholen konnte.

Sie schreibt: „Unser Landgut ist wieder grün, und die Bäume strotzen vor Kraft und Leben.

An den Bäumen klettert der Ñame (Yams-Wurz) hoch. Wo kommt der denn her? Hier wurde

ja dieses Jahr nichts gesät. Er ist tief  in der trockenen Erde lebendig geblieben, mehrere Jahre lang, um dann, nachdem der Regen gefallen war, wieder zu erwachen. Nach dieser langen Trockenheit hatten wir so etwas nicht mehr erwartet, es war für uns eine grosse Überraschung und ein wunderschönes Erlebnis."

 

Die Yams-Knollen sind ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung. Wir hoffen, dass die Bauern nun wieder säen, pflanzen und später ernten können, damit die Menschen nicht mehr so hungern müssen, trotzdem, der Hunger ist immer noch allgegenwärtig und die 800 Schulkinder sind auf das tägliche Mittagessen, das sie an der Schule erhalten,  angewiesen. Dank eurer Unterstützung kann Emma Arnold dies ermöglichen.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

 

 

Adressen der gemeinsamen Administration:

Doris Felber,            Besslerweg 3,            Postfach,       6460 Altdorf        Tel. 041 870 17 62

Regina Lischer,        Wegmatte 9,                                    6460 Altdorf        Tel. 041 870 15 52


Eine grosse Ehre für emmi


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 6 August, 2016, am 240-igsten Geburtstag der Stadt El Carmen de Bolívar

wurde Emmi Arnold in einer Zeremonie zur Ehrenbürgerin, zur Adoptivtochter der

Stadt erklärt. Das war eine Überraschung. Einen Tag zuvor kam der Bürgermeister bei Emmi in der Institution vorbei mit der Einladung.

Die  Mädchen, welche bei Emmi wohnen, María und der Rektor begleiteten sie zu diesem Anlass. Emmi Arnold erhielt eine Medaille und später dann noch die Urkunde. Bravo



Rundbrief zu Weihnachten 2015

 

Seedorf im Advent 2015

 

Liebe Freunde, Spenderinnen und Spender

 

 

Von Herzen danke ich Ihnen für Ihre Treue und Solidarität zum Projekt Hoffnungsbaum in El Carmen de Bolívar an der Küste Nordkolumbiens.

 

Seit dem 11. September bin ich hier in meinem Heimatdorf Seedorf auf Heimat- urlaub. Am 9. Januar 2016 werde ich wieder zurückfliegen und mit den Lehrern und Schülern das neue Schuljahr beginnen. Noch immer ist die Schule, die heute INSTITUCIÓN EDUCATIVA TÉCNICA ECOLÓGICA EMMA CECILIA ARNOLD (IETEECA)  heisst, ein wichtiger Teil unseres Projektes, nebst Pastoral-und Sozialarbeit.

In all unserer Arbeit versuchen wir, die Botschaft des Jesus von Nazareth  zu verkünden und seinen Auftrag zu erfüllen.

 

Am 4. November 1985 bin ich ins Pfarrhaus im Armenviertel Nariño gezogen. 30 Jahre sind es her. Ja, und ich bin noch immer dort. Oft fragen mich die Leute hier in der Schweiz: „Hast Du auch etwas erreicht ?“ Ja, sicher.

Aus der Schule sind zirka 100 ausgebildete Berufsleute hervorgegangen. Viele Lehrer, Katecheten, Psychologen, Sozialarbeiter, Hilfskrankenschwestern, angelernte Schreiner und Schneiderinnen. Mit Stolz erfüllt uns die Leistung von José Alfredo Vasquez, ehemaliger Schüler der IETEECA, der Dank eines Stipendiums der Universität De La Salle im Projekt Campus „Utopia“ im Südosten von Kolumbien, Agronomie studieren konnte. Für seine Diplomarbeit gewann er einen Preis und durfte sie in Barcelona, Spanien, im Mai 2015 vorstellen. Nächstes Jahr will er bei uns arbeiten.

 

In den vergangenen 30 Jahren konnten hunderte von armen Kindern unsere Schule besuchen. Sie wurden bei uns ohne grosse Bedingungen, die in Kolumbien oft verhindern, dass die Armen zu Schule gehen können, aufgenommen. Viele Eltern haben inzwischen verstanden, wie notwendig eine gute Schulbildung ist. Sie nehmen an Elternversammlungen teil und machen mit.

 

Unsere Schüler leben mit ihren Eltern oft in menschenunwürdigen Unterkünften, ganz ohne sanitäre Einrichtungen. Jedes Jahr helfen wir einigen Familien, ein einfaches Haus zu bauen mit einem kleinen WC-Häuschen und einer Duschmöglichkeit. Seit  Mitte dieses Jahres  funktioniert in El Carmen de Bolívar endlich eine Wasserversorgung. Nun haben auch die armen Leute Zugang  zu Wasser. Es muss aber immer noch ins Haus getragen werden. Eine Kanalisation für Abwasser gibt es aber noch nicht.

Dank der grosszügigen Spender aus der Schweiz, denen ich allen herzlichen Dank aussprechen möchte, konnten die vielen verschiedenen Ausgaben bezahlt werden. Das Beste im Projekt „Hoffnungsbaum“ ist, dass wir jederzeit auch Soforthilfe leisten können. Das heisst, wir können den Kranken helfen, ihnen Termine vermitteln , ihnen die Transportkosten bezahlen, so dass sie nicht monatelang warten müssen, bis sie zu Geld kommen, um die bitternotwendigen Untersuchungen und Eingriffe machen zu lassen.

 

Immer noch ist der Hunger gross. Unsere 11 Köchinnen bereiten fünfmal pro Woche 760-800 Mittagessen für die Schüler, unsere Mitarbeiter, Kranke  und ältere Leute, die oft hungern, zu.

 

In unserem Projekt arbeiten 96 Personen mit, die 29 direkt vom Staat angestellten Lehrer nicht eingerechnet. Das sind Arbeiterinnen in der Schneiderei, Arbeiter in der Schreinerei, Köchinnen, Hauswarte für die Schulhäuser, Nachtwächter, Türhüter, Landarbeiter, Hilfskrankenschwestern und Hilfslehrer.

Im Jahr 2014 haben wir rund 350‘000 Schweizerfranken ausgegeben.

 

Der Staat hat im Vertrag mit der Erzdiözese zirka 210'000 Franken für die Leitung und Administration der Schule bezahlt. Für die 29 festangestellten Lehrer bezahlte er 330'000 Franken.

 

Im laufenden Jahr haben wir viel Geld gebraucht. Anfangs November hatten wir nur noch 48'000 Franken auf dem Spendenkonto, davon brauchen wir die Hälfte noch für den Monat Dezember. Ich hoffe, dass Sie, liebe Spender und Spenderinnen, uns auch im neuen Jahr weiterhin grosszügig unterstützen. Dafür ein herzliches Dankeschön. Jeder gespendete Franken geht nach Kolumbien, die Administration ist gesponsert.

 

Bald feiern wir Weihnachten. Im Evangelium verkünden die Engel den Hirten:

Frieden auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.

 

Ich glaube, dass der gute Wille im Menschen viel zum Frieden auf der Welt beitragen kann. Mit dem guten Willen ist auch Verantwortung für das Heil der Welt, das Heil der Schöpfung, eng verbunden.

So möchte auch ich weiterhin tun, was in meinen Kräften liegt, um das Leid der Menschen und der Schöpfung zu lindern und ich hoffe, dass viele Menschen mit mir dasselbe versuchen, dann könnte unsere Welt ein wenig friedlicher werden.

 

Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr.

 

                                                                            Emma Arnold