Rundbrief zu Weihnachten 2018

 

 

El Carmen de Bolívar, noviembre 2018

 

Liebe  Spenderinnen und Spender, liebe Freunde des Hoffnungsbaums

 

Hat der Hoffnungsbaum vielleicht etwas mit dem Weihnachtsbaum zu tun, der nun auf der ganzen Welt leuchtet ? Geschmückt mit vielen Zeichen der Liebe und Unterstützung aus Euren Herzen und Eurem Wohlwollen ist der Hoffnungsbaum wohl noch schöner als ein Weihnachtsbaum, denn er lebt und bringt Licht ins Dunkel.

Herzlichen Dank allen, die seit vielen Jahren, ja sogar seit Beginn des  integralen Bildungsprojekts dabei sind und auch Dank denen, die in letzter Zeit dazu gekommen sind, um sich einzusetzen für das Leben und Gedeihen des Hoffnungsbaums. Ihre Spenden werden dort eingesetzt, wo Not um Hilfe ruft: Hungernde Kinder, Kinder, die nicht zur Schule kommen, weil sie keine Schuhe haben, arbeitslose Eltern, alleinerziehende Mütter, denen die Wohnung gekündigt wird, weil sie kein Geld für die Miete haben, Eltern, denen Wasser, Gas und Strom abgestellt werden, weil sie nicht bezahlen können, Kranke, die einen Arzttermin und Medikamente brauchen. Dazu kommen Familien aus Venezuela,

krank und mit nichts geflüchtet.  All diese Hilfe ist spontane Hilfe.

 

Auch dieses Jahr wurden die Lebensmittel für das Mittagessen für 640 Schüler und weitere 60 Personen mit Geld aus dem Hoffnungsbaum gekauft. Die Ausgaben für die Lebensmittel und  die Löhne der Köchinnen betragen im Monat zirka 6500.- Franken. 

Der Hoffnungsbaum ist stark geworden und auch bekannt. Der Erzbischof mit seinem Rat kam vorbei und bewunderte das Projekt. 

Seit die klimatischen Verhältnisse auch in Kolumbien viel Unheil verursachen, ist das Umweltministerium auf diese Probleme aufmerksam geworden und möchte sie lösen.

Da wir in der  Umwelterziehung schon viel Erfahrung haben, besuchen uns  staatliche Gruppen und Vertreter von Stiftungen, die eine Aufgabe für die Umwelt übernommen haben. Sie interessieren sich für das Projekt und freuen sich an der reichen Vegetation, 

die durch Aufforstung und Bepflanzung  entstanden ist. Sie machen uns Mut, so weiter zu fahren.

 

Am 16. November wurde das Fest zur Unterzeichnung des Friedensvertrages mit der grössten Guerrillagruppe gefeiert.

Unsere zwei Abschlussklassen durften daran teilnehmen. Eine Gruppe Jugendlicher 

spielte auf typisch kolumbianischen Instrumenten einheimische Musik.

Yerlis, eines meiner Mädchen im Pfarrhaus, hat mit einigen Mitschülerinnen einen Tanz eingeübt und Briyith sang, von einem Gitarristen begleitet, ihr Karibiklied. Daraufhin machte der Leiter und Verantwortliche der städtischen Musikschule den  Vorschlag: Wie wäre es mit einer Musikschule in eurer Institution, die erste in einem abgelegenen Viertel? 

Ich stimmte mit grosser Freude zu. Klar, natürlich, das können wir, und unsere Schüler sind sicher dabei. Die Musikschule wird wohl das letzte Projekt sein, das ich hier noch verwirklichen kann, auch mit Hilfe meiner Spender. Das Kulturministerium wird dazu beitragen, dafür sorgt die Hauptmusikschule. Sie wird die Lehrer stellen. In den nächsten Tagen werden wir zusammenkommen und planen. Wir hoffen, dass dies noch Wirklichkeit wird. 

So bringt der Hoffnungsbaum noch neue Früchte hervor und bald schon singt, tanzt und musiziert es in seinen Zweigen.

Ich freue mich, wenn Sie weiterhin ein offenes, gutes Herz für unsere Anliegen haben.

Ihnen allen wünsche ich viel Licht und Freude für die kommenden Festtage und ein gesegnetes neues Jahr !

 

Emma Arnold